Regionale Jugend- und Musikkultur

Jugendkultur im 20. Jahrhundert
am Beispiel von Tanzschuppen, Musikclubs und Diskotheken
im Weser-Ems-Gebiet in den 1960er, 70er und 80er Jahren

Dieser Teil unserer Dauerausstellung widmet sich Aspekten der Freizeit-, Unterhaltungs- und vor allem der Jugendkultur(en), die mit der Entwicklung der populären Musik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verbunden sind. In den Blick genommen werden mit den Tanzschuppen, Musikclubs und Diskotheken Einrichtungen, die für Tausende von Jugendlichen auch der Region zwischen Weser und Ems so etwas wie eine „andere Seite“ ihres ganz normalen Alltags darstellten und heute zunehmend in Vergessenheit geraten.

Eingerichtet werden konnte diese Dauerausstellung, weil viele Leihgeber der Sonderausstellung “Break on through to the other side” (2007 – 2012), die eben dieses Thema zum ersten Mal aufgenommen hatte, ihre Objekte dem Museum gestiftet haben. Im Zentrum von Recherche und Dokumen-tation für die Sonderausstellung standen dabei vor allem die Diskotheken, die am ehesten der Rockmusik als einer (zentralen) Form der populären Musik des 20. Jahrhunderts verbunden waren und z.T. noch sind.
Es wurden aber auch diejenigen Protagonisten und Orte betrachtet, die an der Popularisierung dieser Musik nicht unerheblich beteiligt waren: die Beatbands und die Tanzschuppen, in denen sie auftraten.

Das Motto der Sonderausstellung zitierte einen „Klassiker“ der Rock-musik, ein Stück des 1967 erschienenen Debütalbums der Band The Doors, dessen Refrain „Break on through to the other side“ als poetischer Ausdruck dessen gelesen werden kann, was Jugendliche und junge Erwachsene, ihre Gruppierungen, Stile, Szenen vor allem seit Mitte des 20. Jahrhunderts sozusagen in Bewegung hält: Ausbruchsversuche aus überholten Regelwerken mit ihren beengenden Normen und zweifelhaften Werten, Abgrenzung gegenüber den Erwachsenengenerationen, aber auch Protest gegen soziale und politische Missstände und die Suche nach neuen Perspektiven.

Für die meisten war und ist es in erster Linie aber wohl der „Durchbruch“ in eine abwechslungsreiche Freizeit, in der insbesondere auch die Musik Möglichkeiten der Identifikation und Distinktion, der „Sozialisierung in eigener Regie“ boten und Tanzschuppen, Musikclubs, dann Diskotheken, wie sie auch in der hiesigen Region zu finden sind, wichtige Aktionsfelder darstellten.

Ausstellung und der zur Sonderausstellung erschienene Katalog sind als Ergebnis einer „Spurensuche“ zu betrachten, einer Suche nach Orten, Räumen, Akteuren, ihren Aktivitäten und den entsprechenden Zeugnissen der jüngeren Vergangenheit. Da unsere Dokumentation eines bisher wenig beachteten Aspektes der Jugend-, Freizeit- und Unterhaltungskultur selbstredend auch Fehlstellen hat, sind wir für jede weitere Information dankbar und würden uns über weitere Objekte, Fotos usw. sehr freuen.

Eine ausführliche Dokumention der Ausstellung “Break on through to the other side – Tanzschuppen, Musikclubs und Diskotheken im Weser-Ems-Gebiet in den 1960er, 70er und 80er Jahren” finden Sie im Ausstellungsarchiv.

Im Zusammenhang mit der Ausstellung fanden vor dem Schloss Jever mehrere DJ-Nights statt. Viele weiterführende Infos erhalten Sie hier:

DJ-Night-Jever-Portal