Als Höhepunkt der russisch-jeverschen Verbindungen kann die Zeit von 1793 bis 1818 (mit kurzen Unterbrechungen während der Napoleonischen Kriege) gelten, als die russischen Kaiser die Landesherren von Jever waren. Nach dem Tode des letzten Fürsten von Anhalt-Zerbst, Friedrich August, fiel die Herrschaft Jever im Jahre 1793 an seine Schwester Katharina II. Als Landesherrin von Jever schenkte die russische Kaiserin dem Jeverland ein Staatsporträt, das dem offiziellen Hofzeremoniell gemäß den abwesenden Monarchen vertreten sollte. Porträts des Monarchen wurden als Zeichen seiner Herrschaft über das Land verbreitet, indem sie zum Beispiel als Beweis seiner Gunst an Untertanen verschenkt wurden. Diese Schenkung lässt sich sowohl als Gunstbezeugung als auch als politische Geste interpretieren, die die Herrschaftsbeziehung des russischen Kaiserhauses zum Jeverland und den Machtanspruch der Monarchin deutlich machte.
Mit der Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung kann nun endlich das Bild Katharinas der Großen im Audienzsaal durch die Dipl. Restauratorin Tanja Pieper-Beenken restauriert werden. Dieses besondere Bild mit Geschichte gehört zu den bedeutenden Kunstwerken im Schlossmuseum Jever.