Reihe „Objekt des Monats“ zum 1. April wieder aufgelegt

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Das Schlossmuseum Jever hat aus gegebenem Anlass die bewährte Reihe mit der Vorstellung besonders interessanter kulturgeschichtlicher Objekte wieder aufgenommen.

Als erstes Objekt in dieser Reihe steht eine Rolle Toilettenpapier aus industrieller Fertigung, Datierung März 2020, im Mittelpunkt. Es ist dem Schlossmuseum gelungen, eines der wenigen aktuell verfügbaren Exemplare als Schenkung von einer dem Schloss eng verbundenen Bürgerin für die Sammlung zu erwerben.

Das neue Objekt gilt herausragendes Sinnbild der aktuellen Krise. Hier verdichten sich unterschiedliche Facetten der regionalen Kulturgeschichte im europäischen Kontext. Diese Objektübernahme dokumentiert damit den hohen Stellenwert des aktiven Sammelns für das Schlossmuseum Jever.

Die Toilettenpapierrolle steht für den hohen hygienischen Standard der europäischen Gesellschaften am Beginn des 21. Jahrhunderts, gleichzeitig aber auch für die regional unterschiedlich ausgeprägte, im Kontext von Pandemien typische Angst der Menschen vor Kontrollverlust. Bereits in römischer Zeit war ein vergleichsweise guter Hygienestandard, etwa durch öffentlich zugängliche Latrinen und Wasserspülungen erreicht. Für das Mittelalter und die Frühe Neuzeit ist bekannt, dass zur Säuberung nach dem sprichwörtlichen „Stuhlgang“ die Reinigung der entsprechenden Körperregionen mit Lumpenläppchen, aber auch mit Gräsern und Moosen erfolgte. Erst mit der industriellen Fertigung von Papier ab dem 19. Jahrhundert und vor allen Dingen der vermehrten Zeitungsproduktion war der Weg zum Toilettenpapier in heutiger Form mit perforiertem Einzelblattabriss geebnet.

Das Objekt des Monats ist online auf www.schlossmuseum.de zu besichtigen. Folgen Sie uns auch auf ↑ Instagram ↑ und ↑ Facebook ↑ unter “Schlossmuseum Jever”. Ein ausgewähltes, handgefertigtes Merchandisingprodukt ist im Shop zu erwerben.