Ausstellung im Küchensaal: Lager und Stellplätze von Sinti und Roma

Vom 12. bis 31. Dezember wird im Küchensaal des Schlosses Jever eine Fotoausstellung zu den Lagern und Stellplätzen von Sinti und Roma gezeigt. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Schlossmuseums Jever und des GröschlerHauses Jever mit dem Verein der Freunde der Sinti e.V. Oldenburg. Die Vernissage findet am 11. Dezember 2025 um 17 Uhr im Schloss Jever statt.

Zigeunerlager“

Die kleine Ausstellung beschäftigt sich mit dem Begriff „Zigeunerlager“. Was hier gezeigt wird, ist keine fertige Ausstellung, sondern eine Ideenskizze. Mit dem Begriff „Lager“ verbinden wir häufig die Konzentrationslager in von der deutschen Wehrmacht besetzten Gebieten, vornehmlich in Osteuropa. Weit weniger bekannt ist, dass es „Lager“ / „Zigeunerlager“ schon viel früher gab und selbst nach 1945 in der Bundesrepublik Deutschland noch immer, zum Teil an den Orten aus der Zeit vor 1945. Diese „Lager“ hießen „Landfahrerlager“. In Bremen existierte ein solches „Landfahrerlager“ an dem Ort eines früheren KZ-Außerlager Neuengamme, genannt „Riespott“ in Bremen-Gröpelingen, in der Nähe des Hafens. Sinti und Roma waren gezwungen, diese Lager anzufahren.

In der NS-Zeit wurden an verschiedenen Orten des Deutschen Reichs städtische, kommunale Zwangslager errichtet, etwa in Köln, bei Hannover, Braunschweig, aber auch in Oldenburg, wo es vor 1945 drei Orte gab, an denen „Zigeunerlager“ eingerichtet worden waren. Ihre Geschichte ist nahezu unbekannt.

Die Idee solcher Zwangslager wurde nach 1945 von verschiedenen Kommunen und Gemeinden wieder aufgegriffen. Auf diese vergessene Geschichte aufmerksam zu machen, ist das Ziel unseres Ausstellungsprojekts (© Text: Gröschlerhaus).

Plakat zur Ausstellung im Küchensaal - Lager und Stellplätze von Sinti und Roma

Weitere Informationen, Dokumente und Bildmaterial finden Sie in unserem Pressebereich: www.schlossmuseum.de/presse/pressemitteilung-ausstellung-lager-und-stellplaetze-von-sinti-und-roma/.