Marienläuten zum Geburtstag
Am 5. September 1500, also vor genau 525 Jahren, ist die Stadt- und Landesherrin Maria von Jever geboren worden. In diesem Jahr wurden daher, und aus Anlass ihres 450. Todestages, bereits viele Veranstaltungen in der Stadt angeboten.
Am Abend des 5. September 2025 wird das Marienläuten vom Turm der evangelischen Stadtkirche nicht nur um 22 Uhr abends auf traditionelle Weise ertönen, sondern durch den Klang der benachbarten Glocken zu einem festlichen Geburtsläuten vereint.
Ab 21:30 Uhr wird im Schlosspark beim unterirdischen Gang auch noch der Schlussakkord zum szenischen Spiel „Maria hat Geburtstag“ erfolgen, zu dem auch Gäste willkommen sind, die für die Vorstellung im Schloss keine Karten mehr bekommen haben. Bei einem Getränk, dass die Damen vom Serviceklub „Maria Wiemken“ anbieten und einer historischen Illumination, die vom Schlossmuseum und seinem Freundeskreis vorbereitet wird, kann das besondere Marienläuten um 22 Uhr in festlicher Atmosphäre erlebt werden.
Das Marienläuten hat eine lange Tradition. Ursprünglich war es vielleicht das Einläuten der Polizeistunde, die Maria von Jever in ihrem Stadtrecht eingeführt hatte. Doch schon bald wurde es mit der Sage verbunden, dass Maria gar nicht gestorben, sondern in dem unterirdischen Gang verschwunden ist und dort wartet, bis sie wieder gebraucht wird. Damit sie auch immer den Weg findet, so munkelt man, wird im Winter die Glocke um 21 Uhr und im Sommer um 22 Uhr angeschlagen. Die sogenannte Marienglocke hängt im gesonderten Kirchturm und stammt ursprünglich aus Eggelingen. Sie wurde 1461 von dem berühmten Bremer Glockengießer Ghert Klinghe hergestellt. In der Fehde 1540 gegen Balthasar von Esens, bei dem auch Boing von Oldersum, der Drost Marias von Jever, starb, wurden diese und vier weitere Glocken als Beute ins Jeverland gebracht. Die Marienglocke hat das stolze Gewicht von 1650 kg und einen Durchmesser von 142 cm. Auf der Flanke befinden sich eine Kreuzigungsgruppe mit Kruzifix und der Darstellung von Maria und Johannes, sowie gegenüber dem Hl. Georg mit einem Banner.