Ein Blick in die Geschichte – aus wichtigem Anlass

Unter dem Edo-Wiemken-Grabmal in der Stadtkirche Jever wurde die Gruft kürzlich geöffnet. Ziel war es, das bestehende Rissbild zu erkunden und Maßnahmen zur dauerhaften Sicherung dieses einzigartigen Kulturdenkmals zu entwickeln. Die Arbeiten wurden von erfahrenen Teams der Forschungsstelle Gruft im Auftrag des Staatlichen Baumanagements Region Nord-West durchgeführt.

Über vier Tage hinweg wurden Bruchstücke von insgesamt fünf Särgen geborgen – darunter vier kleinere Beinsärge sowie Knochen- und Stoffreste. Alle Funde werden nun für weiterführende Untersuchungen und die konservatorische Aufarbeitung an die zuständigen Institute übergeben.

Am 05.11.2025 gab es eine große Pressekonferenz zu den Arbeiten und Entdeckungen. Zahlreiche Vertreter:innen von Funk, Fernsehen und Printmedien waren vor Ort – unter anderem berichtete auch die dpa.

Weitere Informationen, Dokumente und Bildmaterial finden Sie in unserem Pressebereich: www.schlossmuseum.de/presse/pressemitteilung-raeumung-der-vermuteten-grabstaette-von-maria-von-jever-abgeschlossen/.

Besuch des niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kultur in Jever am 18.10.2025

Im Rahmen des 100. Jubiläums des ersten Friesenkongresses der Neuzeit wird der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs, am Samstag, den 18. Oktober 2025, in Jever zu Gast sein. Um 12:30 Uhr wird der Minister das Edo-Wiemken-Grabmal am Kirchplatz besichtigen und sich dabei über den aktuellen Stand der Restaurierungsarbeiten informieren.

Das Edo-Wiemken-Grabmal gilt als ein Kulturgut von nationalem Rang und befindet sich im Eigentum des Landesamtes für Denkmalpflege. Durch einen Erbpachtvertrag wird es vom Schlossmuseum Jever betreut. Errichtet wurde das Grabmal um 1560 durch Maria von Jever (1500–1575) als Memoria für ihre Familie. Es zählt zu den herausragenden Zeugnissen der niederländischen Renaissance in Niedersachsen.

Die laufenden Restaurierungsmaßnahmen werden mit Mitteln des Bundes und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) finanziert. An der Umsetzung sind mehrere Institutionen beteiligt:

das Staatliche Baumanagement Region Nordwest sowie das Landesamt für Denkmalpflege Niedersachsen mit den Abteilungen Baudenkmalpflege, Restaurierung und Archäologie-Gebietsreferat Oldenburg.

Bei seinem Besuch am Grabmal wird Minister Mohrs voraussichtlich von Dipl.-Ing. Niels Juister M.A. (Abteilungsleiter für Baudenkmalpflege, Landesamt für Denkmalpflege), Egon Hamacher (Staatliches Baumanagement Region Nordwest), Architekt Bernhard Brakenhof sowie Vertretern des Zweckverbandes Schlossmuseum Jever begrüßt, darunter der stellvertretende Vorsitzende, Bürgermeister Jan Edo Albers, und die Geschäftsführerin und Museumsleiterin, Prof. Dr. Antje Sander.

Historischer Moment in Jever: Erstmals nach 140 Jahren Öffnung der vermuteten Grabstätte von Fräulein Maria

Erstmals nach 140 Jahren Öffnung der vermuteten Grabstätte von Fräulein Maria
Das Staatliche Baumanagement Region Nord-West hat am 05. Juni 2025 erstmals nach 140 Jahren die vermutete Grabstätte von Fräulein Maria von Jever (1500-1575), einer bis heute zentralen Identifikationsfigur für Jever, geöffnet. Die Öffnung erfolgt im Rahmen der aufwändigen Sanierung des Edo-Wiemken-Denkmals an der Stadtkirche Jever, das als bedeutendes Zeugnis niederländischer Renaissancekunst gilt. Ziel ist eine statische Untersuchung mittels Laserscanner – und zugleich die mögliche Klärung einer jahrhundertealten Frage: Liegt die legendäre Herrscherin tatsächlich dort begraben?

„Für alle Menschen in Friesland ist Maria von Jever eine bedeutende Persönlichkeit“, so Prof. Dr. Antje Sander, Leiterin des Schlossmuseums Jever. „Das Grabmal, das sie für ihren Vater und ihre Familie geschaffen hat, ist ein herausragendes Kunstwerk von nationalem Rang. Die Gruft ist als Grablege für die Gebeine ihrer Familie konzipiert, deren letztes Mitglied sie war. Mit der Sicherung und Erforschung des Grabmals und der Gruft leisten wir auch einen wichtigen Beitrag zur niedersächsischen Landesgeschichte.“

Die Graböffnung ist Teil eines umfassenden Sanierungsprojekts in vier Bauabschnitten. Neben der Ertüchtigung der Gebäudehülle und der Erneuerung der Gebäudetechnik wird nun auch das Denkmal selbst untersucht und konservatorisch betreut.

Weitere Informationen, Dokumente und Bildmaterial finden Sie in unserem Pressebereich: Pressemitteilung: Graböffnung Fräulein Maria.